Zusammen mit gut 30 Zuhörer*innen konnte Michael Günzl, Sprecher des Ortsverbandes B90/Grüne am 04.12. im Kinderhaus Westerham über eine mögliche Zukunft bei der Versorgung mit Biogemüse aus der Region diskutieren. Dazu wurden mit Angelika Gsellmann (Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) in Krügling) und Harro Colshorn (Biolandgärtnerei in Mittenkirchen) kompetente Referent*innen eingeladen.
Nach einem kurzen Impuls-Vortrag durch Michael Günzl, der darauf hinwies, dass ein Großteil unseres täglichen Einkaufs im Supermarkt bei nur 9 globalen Konzernen getätigt wird, konnten die beiden Referent*innen ihre Vorschläge und Konzepte zur regionalen und saisonalen Versorgung darstellen.
Solidarische Landwirtschaft heißt: Eine Gruppe von Menschen finanziert gemeinsam einen landwirtschaftlichen Betrieb. Im Gegenzug dazu teilen sich die Mitglieder der SoLaWi die gesamte Ernte.In der SoLaWi fair & teilen am Daveichtenhof wurden dieses Jahr 22 Sorten Gemüse plus Kartoffeln geerntet. Die Ernteteiler holen ihren Anteil einmal pro Woche am Hof ab. Sie haben viele Möglichkeiten, sich intensiv mit den Themen „(Bio)landwirtschaft“ und „Lebensmittelerzeugung“ zu beschäftigen, ihre Ideen und Talente zum Wohle der Gruppe einzubringen und Verantwortung für die Herstellung ihrer Nahrung zu übernehmen. Die SoLaWi fair & teilen nimmt nächste Saison neue Mitglieder auf.
Weitere Infos unter: https://solawi-fair-teilen.de
Das Konzept der Bio-Abo-Kiste betreibt die Biolandgärtnerei bereits seit 33 Jahren. Mit einer Vielfalt an selbstangebautem Gemüse nach den strengen Richtlinien des Biolandanbauverbandes stellt das Team der Gärtnereis die Abo-Gemüse-Kiste zusammen. Besondere Wünsche werden im Voraus natürlich berücksichtigt. Eine Bestellliste bekommt der Kunde nicht. Die wöchentliche oder 14tätige Ins-Haus-Lieferung ist eine bequeme und ladenschlussunabhängige Möglichkeit des Einkaufs, was dem Zeitgeist entspricht.
Weitere Infos unter: http://www.bioland-gaertnerei-am-hainerbach.de
Für beide Konzepte ist die Arbeit mit dem Mutterboden äußerst wichtig, nur durch einen gesunden Stoffkreislauf kann ökologische Landwirtschaft funktionieren. Auch der direkte Kontakt mit Verbraucher*innen und Mitbäuer*innen trägt zum Erfolg bei.
Um den Anteil an Anbauflächen in Deutschland mit Bioprodukten zu vergrößern (derzeit 6% Anbaufläche, Ziel 20%), ist es nötig, dass die Bioanbauverbände sich Absatzmöglichkeiten außerhalb des Naturkosthandels, Direktvermarktung etc. schaffen, jedoch unter der Prämisse, dass die strengen Richtlinien ausschließlich in den Händen der Bioanbauverbände liegen.
Anschließend konnten die anwesenden Zuhörer*innen noch ihre Fragen stellen, was in interessante Diskussionen mündete.
Als Ergebnis des Abends konnten wir feststellen, dass die Wende in der Landwirtschaft zur Ökologie nur gemeinsam mit Landwirt*innen und Verbraucher*innen funktionieren kann.
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