Bioabfall-Entsorgung
Der Gesetzgeber fordert seit 01.01.2015 die getrennte Erfassung von Bioabfällen. Während in vielen Landkreisen diese Entsorgung schon lange etabliert ist, muss sie der Lkrs Rosenheim erst einführen. Er hat sich – offenbar ohne entsprechenden Kreistagsbeschluss – für ein Bringsystem entschieden, d.h. die Bürger sollen ihren Biobabfall bei den Verwertungshöfen anliefern. Bisher wurden diese Bioabfälle von den Bürgern entweder kompostiert oder zum Restmüll gegeben und in der Verbrennungsanlage des Zweckverbandes Abfallverwertung Südostbayern (ZAS) in Burgkirchen mit verbrannt. Der ZAS schätzet den Biomasseabteil im Hausmüll auf 40 – 70 kg/Einwohner und Jahr.
Das Bringsystem wird seit Ende Mai in zunächst zehn Wertstoffhöfen, darunter Feldkirchen-Westerham, erprobt – sogar mit wissenschaftlicher Begleitung. Dazu werden an den Wertstoffhöfen 10 Liter-Kunststoffbehälter und dazu passende Papiertüten kostenfrei angeboten. Für die Abgabe der Küchen- und Speisenabfälle dürfen nur Papiertüten oder Zeitungspapier verwendet werden, damit die Abfälle vollständig biologisch abgebaut und kompostiert werden können.
Gegen die Art der Verwertung ist nichts einzuwenden, wohl aber gegen das Bringsystem mit dem umständlichen Handling der Behälter. Welcher Bürger will sich das antun, dass er diese Abfälle bis zum Abtransport z.B. in der Wohnung aufbewahrt? Wenn er sie alle paar Tage zum Verwertungshof bringt, erzeugt das auch Auto-km und belastet unser Klima unnötig!
Es ist auch fraglich, welche neuen statistischen Ergebnisse die Studie bringen soll, es existieren ja beireits aus anderen Landkreisen verwertbare Zahlen. Es drängt sich eher der Eindruck auf, dass durch das umständliche Bringsystem eher geringere Mengen an Biomüll abgegeben werden, als es bei einem Holsystem normalerweise der Fall wäre. Dann könnte der Landkreis argumentieren, Biomüllsammlung rentiere sich bei den geringen Mengen sowieso nicht…. und würde weiter wertvolle Biomasse, die mehrfach genutzt werden könnte, einfach weiter verbrennen…..
Der Landkreis macht es sich hier einfach, weil er die Kosten scheut, und versucht dabei, das Rad neu zu erfinden. Dabei gibt es auch in der näheren Umgebung Holsysteme, die man kopieren könnte.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Radltour 2024 – Erfahr mit dem Rad
Die Grünen FW bieten die Teilnahme an einer Radlrundtour an, die entlang einiger landschaftlich schöner Strecken zu markanten Baumriesen, schönen Aussichtspunkten und besonderen Plätzen im Nordostteil unserer Gemeinde führt. Machen…
Weiterlesen »
Neuer Vorstand bei den Grünen in Feldkirchen-Westerham
Die Grünen in Feldkirchen-Westerham freuen sich, den neuen Vorstand bekanntzugeben. Im Rahmen der kürzlich durchgeführten Jahreshauptversammlung wurden die Vorstandswahlen durchgeführt. Der neue Vorstand steht für Kontinuität und Aufbruch, denn mit…
Weiterlesen »
Stellungnahme zum Haushalt 2024
In der Gemeinderatssitzung am 31.01.2024 wurde der Haushalt 2024 verabschiedet. Traditionell gibt jede Fraktion dazu ihre Stellungnahme ab. Nachfolgend die Haushaltsrede von Michael Günzl für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:…
Weiterlesen »