
Markus Ganserer MdL, Verkehrsexperte der Grünen, wirbt für eine mobile Gesellschaft mit weniger Individualverkehr im Bürgerhaus in Westerham
Der Klimawandel sei nach diesem Sommer wohl für jeden ersichtlich auch in Bayern angekommen, führte Ganserer aus, dennoch habe der Verkehr bisher nichts zum Schutz des Klimas beigetragen. Im Gegenteil, so der Grüne: „Die Emissionen haben zugenommen. Die Zahl der Autos ist gestiegen. Die Motoren wurden größer. Auch der Güterverkehr auf der Straße ist massiv gewachsen. Es geht nicht nur um den Klimawandel, sondern auch um die Gesundheit der Menschen in den Städten.“
Der Landtagsabgeordnete Ganserer will eine mobile Gesellschaft mit weniger Autoverkehr. Jedes Dorf solle tagsüber stündlich mit einem öffentlichen Bus erreichbar sein, erst dann werde der Bus zu einer Alternative auf dem Land. Kinder und Jugendliche bräuchten sichere Fahrradwege. Der Discounter solle nicht an den Ortsrand, sondern mitten in das Dorf, darunter eine Tiefgarage und darüber eine Apotheke, Arztpraxen und Wohnungen. Das vermeide Verkehr, führte Ganserer aus.
Die Industrie brauche klare Leitplanken. Ab 2030 sollten nur noch emissionsfreie Autos zugelassen werden, wie dies China, Indien und die nordischen Länder längst im Plan haben. Wenn die Wirtschaft langfristige Vorgaben bekomme, könne sie gezielt investieren, Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Land halten. In der Batterietechnik hätte Europa bereits den Anschluss verloren. Dies dürfe in der Autotechnik nicht noch einmal passieren, appellierte Ganserer an die Zuhörer.
Tempo 30 sei wie in der Gemeinde Feldkirchen-Westerham überall in Bayern ein großes Thema. Leider würden die Landratsämter oft Tempo 30 verbieten, obwohl die Kommunen dies wollten. Warum, fragte Ganserer, überlasse man diese Entscheidung nicht den Kommunen?
Der Schienenverkehr werde in Deutschland vernachlässigt, so der Grüne. Österreich investiere viermal so viel pro Einwohner in die Bahn, die Schweiz sogar das Siebenfache. Die Jugend wolle heutzutage mobil sein, aber sie brauche kein prestigeträchtiges Auto mehr. Pendeln mit der Bahn müsse einfach, verlässlich und kostengünstig sein, am besten mit einem günstigen Jahresfahrschein für ganz Bayern. Die Verkehrsverbünde sollten bayernweit vernetzt werden. Eine Buslinie dürfe nicht an der Landkreisgrenze enden, wie dies leider oft noch der Fall sei.
Ministerpräsident Söder kündige zwar ein 365 Euro-Jahresticket an sowie einen S-Bahn Nordring und Südring um München. Er rede aber nur von Machbarkeitsstudien, d.h. die nächsten 5 Jahre passiere erst einmal nichts. Dies wolle Ganserer mit den Grünen im Landtag ändern, wenn sie zum Regieren kämen. Unter Applaus verabschiedete sich der Landtagsabgeordnete pünktlich um halb zehn Uhr abends, denn er wollte noch mit dem letzten Zug von Westerham heim nach Nürnberg kommen.
Christof Langer
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